Hinter den Kulissen der KUFA – Logbucheintrag 10

Während des zweiten Lockdowns sind Kulturveranstaltungen wieder verboten und #umkunstundkulturistsstill geworden. Trotz der abgesagten Projekte, Veranstaltungen und Workshops spielt sich aber immer noch Einiges in und um die Kulturfabrik ab, jetzt jedoch verborgen #hinterdenkulissen. In dieser Reihe, angepasst an den Zeitraum des zweiten Lockdowns, nehmen wir euch mit in unterschiedliche Bereiche der KUFA um zu zeigen, wo und wie gerade was passiert und wer die Menschen dahinter sind. Manches davon ist durch den pandemiebedingten Lockdown nicht sichtbar, anderes erst auf den zweiten Blick. Oder um es mit René Groscinnys Worten zu sagen: Wir befinden uns im Jahr 2021 n. Chr.. Die ganze Kulturlandschaft ist erneut durch einen zweiten Lockdown leergefegt… in ganz Hildesheim? Nein! Eine von unbeugsamen Kulturschaffenden bevölkerte Fabrik hört nicht auf, dem Corona-Virus mit Schutzmaske und Spuckschutz Widerstand zu leisten…

Hinter der Schaufensterscheibe des Faserwerks

Das Schaufenster des Faserwerks ist gerade DER Berührungspunkt zwischen dem Team des Faserwerkes und den Nordstädter*innen: während die einen hineinlugen, lugen die anderen hinaus. Deswegen strahlt die Auslage auch besonders hell und aufgeräumt auf den Ottoplatz. Tierische Türstopper, Masken, ein Rucksack, genäht aus dem Werbebanner von Hildesheim25, und runde Sitzkissen liegen unter anderem in der Vitrine. Denn im Faserwerk wird fleißig genäht. Dreimal die Woche je fünf Stunden sind die Mitarbeiterin Amelie und drei Teilnehmer*innen des AGH-Programms in den Räumlichkeiten und nähen mit Sicherheitsabstand und regelmäßigen Lüften ganz wunderbare Produkte. Die Nähmaschinen sind nämlich repariert worden und auch der Ladenbereich wird gerade neu gestaltet.

Das AGH-Programm

AGH bedeutet ausgeschrieben Arbeitsgelegenheiten und bietet so einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Das Faserwerk ist als Nähwerkstatt bei der Agentur für Arbeit angemeldet und ermöglicht Austausch und Unterstützung auf beiden Seiten, was das Nähen und Gestalten angeht. Eigentlich ist auch das gemeinsame Arbeiten mit Besucher*innen der  offenen Nähwerkstatt ein Aufgabenbereich – da dies aktuell nicht stattfindet, wird jetzt  besonders viel selbst gestaltet, wie unter anderem wiederverwertbare Beutel, die im Unverpackt-Laden gegen Spende erworben werden können. Dies gilt auch für die anderen Produkte, die im Schaufenster des Faserwerkes ausliegen und kontaktlos gegen Spende abgeholt werden können.

Schöne Begegnungen online

Es finden gerade keine Workshops in Präsentzeit statt, aber für die nächsten fünf Monate gibt es ganz unterschiedliche Online-Workshops, die in Kooperation mit der VHS und dem Studierendenwerk stattfinden. Mitarbeiterin Amelie, die auch Online-Workshops organisiert, erzählt:

Gerade im Rückblick lief es richtig gut, es gab sogar Veranstaltungen, die zweimal angeboten wurden, weil der Bedarf so hoch war. Und es gibt immer noch eine hohe Nachfrage. Wie ich finde, hat das digitale Format auch Vorteile: Wenn es draußen kalt ist, dann kann man es sich daheim gemütlich machen mit einer Tasse Tee und schöne Begegnungen online daheim genießen.

Falls euch das Schaufenster inspiriert und ihr etwas gegen Spende erwerben möchtet: In der Regel ist das Faserwerk am Montag von 14 – 19 Uhr und am Mittwoch und Donnerstag jeweils  von 10 -15 Uhr besetzt. Einfach klopfen, dann kann dies kontaktlos überreicht werden. Mehr Informationen gibt es nicht nur im KUFA-Programm, sondern auch auf der Website des Faserwerks.