Der Mobile StadtGarten ist ein Kommunikations- und KulturGarten. Die KulturFabrik Löseke hat ihn 2009 als soziokulturelles Sä- und Ernteprojekt ins Leben gerufen. Seitdem ist er in Hildesheim regelmäßig im Auftrag von Bürgerbeteiligung und Stadtteilkultur unterwegs. Mit kreativen Methoden werden unterschiedlichste stadtteilspezifische Themen bearbeitet. Die interdisziplinären Projektteams bestehen meist aus Sozial/-Kulturarbeitern und Künstlern.
Kontakt: Siggi Stern, Telefon: 05121 – 750 94 55, E-Mail: kontakt@mobilerstadtgarten.de
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Aktuell: Mobiler StadtGarten 2013
Die Nordstadt-Botschaft – Ein soziokulturelles Stadtteilprojekt mit Ansichten
>> Online verfolgen unter nordstadtbotschaft.wordpress.com
Immer wieder gilt die Hildesheimer Nordstadt als „Problemviertel”, das abgetrennt „hinter der Bahn” liegt. Dagegen stehen viele Ansichten, die vertreten, dass der Stadtteil besser ist als sein Ruf. Das Projekt „Die Nordstadt-Botschaft” möchte die Diskussion darüber, wie denn die Nordstadt nun wirklich ist, weiter öffentlich fortführen.
Die Grundidee ist, Ende 2013 eine Nordstadt-Botschaft zu eröffnen, die verschiedenste Nordstadt-Ansichten vertritt. Zur Vorbereitung wird der Mobile StadtGarten zwischen Juni und September 2013 drei Standorte in der Nordstadt besuchen. Dort können interessierte Nordstädter ihre eigenen Sichten der Nordstadt äußern und diskutieren – und gemeinsam überlegen, welche davon von der Botschaft vertreten werden sollen. Zusätzlich können sie für ihre Nordstadt-Ansichten verschiedene Darstellungsformen entwickeln – sogenannte „Ansichtssachen”. Unterstützung bekommen sie dabei vom Projektteam des Mobilen StadtGartens, das aus Künstlern und Kulturarbeitern besteht.
Die Nordstadt-Botschaft ist ein Projekt des KulturFabrik e.V. in Kooperation mit der Gemeinwesenarbeit Nordstadt.Mehr.Wert. Das Projekt wird u.a. gefördert von Fonds Soziokultur, BürgerStiftung Hildesheim und Stadt Hildesheim. Das Projekt findet im Rahmen des Themenjahres “Leben in Bewegung” statt.
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Rückblick: Mobiler StadtGarten 2012
Der Begegnungs- und Beteiligungsgarten auf dem Angoulêmeplatz
Im Rahmen des Themenjahres 2012 “Gesundes Leben und Naturraum” verwandelten sich verschiedenste Orte in der Hildesheimer Innenstadt zu Gärten. So entstand z.B. auf dem Angoulêmeplatz ein Begegnungs- und Beteiligungsgarten, der Anwohner und Besucher zum Verweilen und Mitgärtnern einlud. Den Auftakt hierfür übernahm der Mobile StadtGarten, ein Projekt der KulturFabrik Löseke, das regelmäßig in Hildesheim zum Thema Bürgerbeteiligung und Stadtteilkultur unterwegs ist.
In der Zeit vom 30. Juni bis zum 11. Juli 2012 machte das Team des Mobilen StadtGartens den Angoulêmeplatz für bunte Sä- und Ernteaktionen fruchtbar. Im Mittelpunkt des Beteiligungsgarten stand das Gewächshaus. Darin entstand ein essbarer Garten, in dem gemeinsam mit Bürgern Kräuter und Gemüse angebaut wurden. Nach der Startphase wuchs dieser Garten weiter, Anwohner und Besucher waren eingeladen, diesen mitzugestalten, zu pflegen und zu gießen. Und natürlich auch zu ernten und die eigenen Früchte in leckeren Salaten zu genießen.
Außerdem bot der Mobile StadtGarten täglich wechselnde Mitmachaktionen für Jung und Alt an. Vom Pflanzenmemory über das Angoulêmeplatz-Quiz bis zum Phantasiegarten gab es hier viel zu entdecken. Zusätzlich lud der Mobile StadtGarten Geschäfte und andere Akteure aus der direkten Nachbarschaft ein, sich mit eigenen Aktionen zu beteiligen.
Der Begegnungs- und Beteiligungsgarten 2012 fand statt in Kooperation mit Hildesheim Marketing GmbH. Das Themenjahr 2012 wurde unterstützt von der City-Offensive „Ab in die Mitte!” (Land Niedersachsen), Alcoa Foundation, den Rotary Clubs Hildesheim und der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung als Medienpartner.
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Rückblick: Mobiler StadtGarten 2009
„Voller Einsatz!” – Ein soziokulturelles Sä- und Ernteprojekt
Der Mobile StadtGarten ist ein Kommunikations- und KulturGarten, der sich von Frühlingsanfang bis Erntedank 2009 für jeweils einwöchige Projektphasen in vier verschiedenen Hildesheimer Stadtteilen (Stadtfeld, Nordstadt, Oststadt und Neuhof) angesiedelt hat. Ziel war es, stadtteilspezifische Fragestellungen oder entwicklungsfähige Ideen aufzugreifen und in der vorgegebenen Frist von einer Woche, gemeinsam mit den Stadtteilbewohnern zu bearbeiten. Zum festen Einsatzteam des Mobilen StadtGartens gehörten Kulturarbeiter aus der KulturFabrik Löseke, Teilnehmer des Qualifizierungsprojekts „KulturwerKer” sowie Künstler aus der Region.
Alle Bewohner konnten ihre stadtteilbezogenen Wünsche und Themen während der Öffnungszeiten einreichen. Zur „Keimzeit” wurde dann täglich mindestens eine Wunschkarte gezogen und gemeinsam überlegt, ob und wie diese bearbeitet werden kann. So wurde z.B. im Stadtfeld mit einer Jungengruppe eine mobile BMX-Rampe gebaut oder in der Nordstadt, in Kooperation mit Anwohnern, Ordnungsamt und Polizei, die Parksituation in einer Einbahnstraße familienfreundlicher gestaltet. Um auch nach dem Einsatz weiterhin in Kontakt zu bleiben, wurde im Stadtteil jeweils eine “Botschaft” eröffnet, etwa beim Kiosk oder im Jugendtreff.
Neben der „Wunschgärtnerei” hatte der Mobile StadtGarten immer einen regionalen Künstler im Team, der mit den Stadtteilbewohnern eine ortsbezogene Arbeit realisiert hat. So hat z.B. der Graffiti-Künstler Ole Görgens mit Kindern und Jugendlichen ein über 100m² großes Stadtfeld-Bild auf Garagenrückwände gemalt, und die Performerin Nina Ornowski mit dem „Büro der Ortsgeschichte” für den Trockenen Kamp die Stadtteilführung „Kirschenroute” entwickelt.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Stadtteil-Forschung. Mit Fragebögen wurden Bewohner zu ihren Stadtteilen befragt und gemeinsame Rundgänge durchs Viertel per Fotokamera dokumentiert. Mit Hilfe des „Nadelbretts” konnten Lieblingsorte und Orte, die man lieber meidet, auf einer Stadtteilkarte markiert werden. Alle Wunschkarten, Fragebögen und sonstigen Forschungsergebnisse werden ausgewertet und fließen anschließend an die Kooperationspartner, Träger und Einrichtungen vor Ort zurück, um dort weiterbearbeitet werden zu können.
Zusätzlich gab’s jede Menge „Grüne Stunden”, in denen das Team Spiel- und Bastelaktionen angeboten hat. So wurde beispielsweise in jedem Stadtteil eine Bohnenolympiade ausgetragen, bei dem der Gewinner, dessen Bohne als Erste aus der Erde lugte, einen Preis erhielt. Es entstanden Schüttelgläser, Hörmemorys, Guckkästen und buntbemalte Stadtteil-Banner. Bei diversen Rallyes waren Horden von Hobbydetektiven unterwegs und für manche Mitspielgeschichten verwandelten sich ganze Hortgruppen in salatverschlingende Schnecken.
Der Mobile StadtGarten war aber nicht nur ein Soziokulturelles Projekt für „draußen”, bei dem Bewohner sich mit Unterstützung durch Profis aus Kunst und Gemeinwesenarbeit intensiv mit ihrem Stadtteil auseinandersetzen konnten. Er war auch ein soziokulturelles Projekt nach „innen”, denn mindestens die Hälfte des Einsatzteams bestand immer aus jungen Erwachsenen aus dem Qualifizierungsprojekt „KulturwerKer”, das die KulturFabrik in Kooperation mit dem Jobcenter Hildesheim anbietet. Diese waren von Beginn an, an der Entwicklung des Mobilen StadtGartens beteiligt. So haben die KulturwerKer aus dem Bereich Handwerk/ Bau einen alten Marktanhänger, liebevoll „Fischbude” genannt, zum knalligen, gelb-grünen Projektwagen umgebaut.
Neben den vier Stadtteileinsätzen wurde der Mobile StadtGarten auch zweimal im Rahmen von „Rosen & Rüben – Kulturzeit im Hildesheimer Land” aktiv. So hat das Team vor den „Hildesheimer Wallungen” auf dem Hohen Wall angewandte Spaziergangswissenschaft betrieben und für den regionalen Genussmarkt „Früchte des Gartens” kulinarische Forschungsarbeit geleistet.
Der Mobile StadtGarten 2009 wurde gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, dem Fonds Soziokultur, der Bürgerstiftung Hildesheim und dem Job-Center Hildesheim.