Dass Hildesheim eine Kulturfabrik ist und im Umkehrschluss die Kulturfabrik Hildesheim, dazu hat sich die KUFA schon positioniert. Denn Hildesheim ist reich an Kultur – und das in unterschiedlichsten Arten und Weisen, von Rosenstock bis Kulturfabrik. Das hat auch die Bewerbung als Kulturhauptstadt 2025 gezeigt, trotz der finalen Entscheidung der Jury für Chemnitz. Im Zeitraum der Bewerbung sind viele positive Impulse für die Kulturentwicklung Hildesheims gesetzt worden, diese Energie gilt es nun mitzunehmen – vor allem während einer Krise. Damit kommt die “Kulturstadt Hildesheim” ins Spiel.
Von der Kulturhauptstadt zur Kulturstadt Hildesheim
Der IQ – Interessengemeinschaft Kultur Hildesheim – und Netzwerk Kultur & Heimat haben schriftlich an den Impulsen und Ideen festgehalten und Positionspapiere veröffentlicht, um sich für die “Kulturstadt Hildesheim” einzusetzen und den Stellenwert der Kultur zu unterstreichen.
Hildesheim wird vorerst nicht Kulturhauptstadt Europas werden. Was der knapp verlorene Kampf um diesen Titel hinterlässt, ist die dringliche Frage, wie sich die Stadt Hildesheim weiterhin zur Kultur positioniert. Wir sehen es als große Chance, die Aufmerksamkeit der Politik und der Bürger*innen dieser Stadt auf die Bedeutung und auf eine Neubewertung von Kultur als zentrale Ressource für eine erfolgreiche Zukunft der Stadt Hildesheim zu lenken.
Und weiter:
An die Stelle des von außen verliehenen Titels Kulturhauptstadt soll die eigene Zukunftsperspektive als KULTURSTADT Hildesheim treten! Der Begriff KULTURSTADT steht für eine inhaltliche Ausrichtung, die – flankiert durch die vom Rat der Stadt Hildesheim bereits beschlossene Kulturstrategie – den Startpunkt für die weitere Ausarbeitung und Entwicklung spezifisch-lokaler Perspektiven bildet.
Besser machen – selber machen
Aktives Handeln ist nun gefragt und entscheidet, wie sich die Kulturszene in Hildesheim und Region entwickeln kann. In drei zentraleTeile gegliedert ist im Positionspapier des IQ detailliert erklärt, wie Kultur wirken kann in Hildesheim:
- Kulturstadt bedeutet Lebensqualität
- Kulturstadt als Standortfaktor
- Kulturstadt ist zukunftsbildend
Das Strahlen von Innen heraus
“Das Strahlen und Leuchten von Innen heraus” so definiert Stefan Könneke, Geschäftsleiter der KUFA, die Rolle der Kultur, vor Allem in Zeiten der Krise. Der Besuch eines Theaterstückes, einer Ausstellung, dem eigenen Mitwirken selbst bei Projekten, Veranstaltungsreihen – das ist Sinnstiftung, die nichts mit Geld und wirtschaftlichem Wettbewerb zu tun haben sollte, sondern mit Menschlichkeit und gemeinschaftlicher Gesellschaftlichkeit.
Lebensqualität durch den dritten Ort
Der im soziologischen definierte “dritte Ort” spielt eine entscheidende Rolle: denn es gibt nicht nur “Arbeit” und “Zuhause”, sondern auch dritte Orte wie die Kneipe, das Theater, das Fußballstadion, die Ausstellung, den Club. Räumlichkeiten die eine ganz andere Lebensqualität schaffen, in denen Zusammenhalt, Gemeinschaftlichkeit und Wärme im Vordergrund stehen und nicht Wettkampf, Konsum und Arbeit.
It’s all about the money?
Wenn wirtschaftlicher Gewinn zu sehr im Vordergrund steht, dann verliert Kultur an Bedeutung und Wert – obwohl Kultur bei Weitem nicht nur ein finanziell wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Die große Bedeutung und Wertigkeit von Kultur für die Menschen darf also nicht aus dem Fokus geraten. Die kulturelle Identifikation, sei es die eigene, die städtische oder internationale…. schafft eine nicht mit Gold auf zu wiegende Lebensqualität. Mit dieser Lebensqualität kann auch Hildesheim stärker, bunter und strahlender durch die Krise gehen. Wie das in Zukunft aussehen könnte, wenn Kultur ein anderer Stellenwert beigemessen wird? Und was eine kontrollierte Öffnungsstrategie für Kulturinstitutionen beitragen könnte? Das gibt es im nächsten Blogbeitrag zu lesen.