Was macht einen Platz, wie den Ottoplatz, überhaupt zu einem Platz? Dass er inmitten von Häusern liegt? Oder dass er zentral ist? Vielleicht weil es eine freie Fläche ist? Ja, vielleicht. Aber zu einem Platz im weiteren, gesellschaftlich relevanten Sinn wird er erst, wenn sich Menschen auf ihm befinden und verweilen, nicht bloß über ihn hinweglaufen. Ein Platz ist ein Ort, auf dem sich Menschen treffen und begegnen. Ein Ort der Kommunikation. Wenn man den Ottoplatz an einem „normalen“ Tag betrachtet, ist er kaum ein solcher Ort. Menschen laufen in alle Richtungen über ihn hinweg, aber kaum einer hält an. Wozu auch? Es gibt keinen Anlass dazu, keine Bank zum Hinsetzen, keine Spielmöglichkeiten, keinen Rahmen für Kommunikation.
Der Ottoplatz als “echter” Platz
Betrachtet man ihn allerdings an einem Donnerstag, dann tummeln sich dort Kinder aus der Nachbarschaft beim Go20 Spielmobil. Eltern sitzen draußen bei einer Tasse Kaffee. Im Faserwerk ist gemeinsames Nähen angesagt und so manche Studentin stöbert im Second-Hand-Laden. Menschen bleiben stehen, verweilen, kommen ins Gespräch. Abends räumen alle ihre Tische und Spielgeräte wieder weg und es verbleiben ein paar bunte Kreidezeichnungen auf dem Ottoplatz.
Die KUFA als Akteur*in in der Nordstadt
Seit 2018 bemüht sich die KUFA mit dem Faserwerk direkt am Ottoplatz eine Anlaufstelle, (einen) Platz zu schaffen, der Anlass bietet, den Ottoplatz bewusst als gemeinschaftliche Fläche im öffentlichen Raum zu nutzen. So soll der Ottoplatz nicht nur (Frei-)Fläche sein, sondern ein Platz, der immer so belebt und gemütlich ist wie donnerstags. Pläne hierfür gibt es viele, Verbündete ebenfalls. Weitere Akteur*innen der Nordstadt machen sich derzeit Gedanken zur Nutzung öffentlicher Räume und haben daher einen Aktionstag ins Leben gerufen.
Ein Aktionstag zum Mitmachen
Am 13. Juni lädt die KUFA zusammen mit Akteur*innen der Nordstadt zum Aktionstag „Ottoplatz aufMÖBELN“ ein. Lokale Akteur*innen versammeln sich auf dem Ottoplatz, um zu zeigen, welches Potenzial er in sich birgt. An diesem Tag wird der Platz vom Transferort zu einem Ort, zu dem sich Menschen bewusst hinbegeben. Viele der geplanten Aktionen laden zum aktiven Mitmachen oder Mitgestalten ein:
- Siebdrucken und Spraypaint – Mitmachaktion
- „my trash is your trasure“ – Kleidertauschmarkt (Am besten am 13. Juni einfach mitbringen oder ab Anfang Juni im Faserwerk abgeben.)
- „Hildesheimer Hocker“ – Ottoplatz mitgestalten an der Baustation des Kunstraum 53. Hier werden mobile Sitzgelegenheiten anhand von Entwürfen aus einem Workshop unter Anleitung von Joachim Frost (Fachschule Holztechnik&Gestaltung) gebaut.
- Go20 Spielmobil – mobiler Spielplatz
- Das Beet – Blumenspenden für den Ottoplatz
- Visionen, Träume, Ideen – Wir sammeln Input und wollen Austausch zur Gestaltung des Ottoplatzes.
13. Juni 2019 ab 15.30 Uhr
Alle Aktionen sind kostenfrei nutzbar. Auch für Kaffee, Waffeln und Gemütlichkeit ist am 13. Juni ab 15.30 Uhr gesorgt. Kommt vorbei! Wir freuen uns auf einen lebendigen Ottoplatz.
Aktuelles findet ihr auch in unserem Veranstaltungsprogramm und auf Facebook sowie den Websiten der beteiligten Akteur*innen Faserwerk und Kunstraum53.