Während des zweiten Lockdowns sind Kulturveranstaltungen wieder verboten und #umkunstundkulturistsstill geworden. Trotz der abgesagten Projekte, Veranstaltungen und Workshops spielt sich aber immer noch Einiges in und um die Kulturfabrik ab, jetzt jedoch verborgen #hinterdenkulissen. In dieser Reihe, angepasst an den Zeitraum des zweiten Lockdowns, nehmen wir euch mit in unterschiedliche Bereiche der KUFA um zu zeigen, wo und wie gerade was passiert und wer die Menschen dahinter sind. Manches davon ist durch den pandemiebedingten Lockdown nicht sichtbar, anderes erst auf den zweiten Blick. Oder um es mit René Groscinnys Worten zu sagen: Wir befinden uns im Jahr 2021 n. Chr.. Die ganze Kulturlandschaft ist erneut durch einen zweiten Lockdown leergefegt… in ganz Hildesheim? Nein! Eine von unbeugsamen Kulturschaffenden bevölkerte Fabrik hört nicht auf, dem Corona-Virus mit Schutzmaske und Spuckschutz Widerstand zu leisten….
Was passiert im Buffo?
Das Buffo ist eigentlich vor allem Dancefloor für stampfende Beine und zuckende Körper und das zu schweißtreibenden Beats. 2020 war allerdings ein stilles Jahr für das Herz des Clubbetriebes der KUFA und nachdem dort lange Leere herrschte, ist in den letzten Wochen Neues passiert. Denn das Buffo sieht überhaupt nicht mehr aus wie das Buffo.
Eine Kneipe im Buffo
Als gäbe es nicht schon einige Tresen in der KUFA – nämlich fünf – steht jetzt ein zweiter Tresen im Buffo, dieser sieht allerdings mehr nach Kneipentresen aus: Whiskey-Flaschen stehen herum, ein Plakat mit Werbung von Jack Daniels hängt an der holzvertäfelten Wand und Fotografien berühmter Musiker*innen der Rock’n’Roll-Ära schmücken die Wand über dem Stehtisch daneben. Um das Bühnenbild der Kneipe sind Stühle, Hocker, Leitern, Lichttechnik und Kameras auf Stativen verteilt. Des Weiteren bedeckt ein Sammelsurium an Teppichen den Boden. Und das nicht nur im Buffo, auch im Raucherraum daneben ist der Boden mit einem wilden wuscheligen Etwas bedeckt, das davor auch noch nie in der KUFA gesehen wurde. All das erweckt den Anschein, als hätten die Blues Brothers die KUFA gerockt und danach betrunken versucht aufzuräumen. Vielleicht hat auch der Dude von The Big Lebowsky seinen Teppich gesucht.
Auf einem genaueren Blick liegt auf dem Tresen neben einem Aschenbecher ein Manuskript mit dem Titel „Motoröl Layla“. Geht es um ein Theaterstück? Oder eine Filmproduktion? Stefan Könneke antwortet auf Anfrage mit einem rätselhaften Blick:
„Ich dachte, ich könnte immer mal selbst bei einer Vorabendserie mitspielen, aber da das aktuell nicht möglich ist, drehen wir selbst eine.“
Eine Miniserie aus der Kulturfabrik
Miniserien liegen im Trend und die KUFA steuert also auch eine dazu, fünf Folgen sind geplant. Ursprünglich war “Motoröl Layla” nicht als Serienproduktion, sondern als Theaterstück angedacht – aber Corona spielt eben zur Zeit auch eine Hauptrolle und das Produktionsteam hinter der Kamera findet das Format inzwischen richtig gut, verrät Könneke. Es geht um Rock’n Roll und Teppiche, mehr sei inhaltlich noch nicht verraten, außerdem gibt es musikalische Einlagen zwischendurch. “Motoröl Layla” ist ein neues soziokulturelles Projekt und eine Herzensangelegenheit. Auf der Bühne stehen ganz unterschiedliche Menschen, mal mit weniger, mal mit mehr Erfahrungen im Spielen. Was ungewöhnlich ist an der Filmproduktion: Diesmal spielen Menschen mit, deren Altersdurchschnitt 50 + beträgt – das passiert in der KUFA auch nicht so oft.
Was den Zeitplan und weitere inhaltliche Details angeht, hält sich das Produktionsteam noch zurück, zu unklar ist auch die aktuelle Lage durch das Infektionsgeschehen. Das Einzige was feststeht ist: “solange hier nichts los ist, wird geprobt und gefilmt und 2021 kommt die Miniserie in den Kasten.”