Das Dach der KUFA – eine Zeitreise in die Vergangenheit

Die Tage werden wieder länger, morgens hört man die Vöglein zwitschern –  kurzum, der Frühling naht. Zeit, mal wieder Luft und Licht in alle Ecken zu lassen, Zeit für einen Frühjahrsputz! Das dachte sich auch die Hausmeisterei der Kulturfabrik…

Endlich wieder Frühjahrsputz!

…denn auf der Agenda  stand schon länger eine größere Aufgabe: Den Dachboden der KUFA ausmisten und aufräumen… Dieser Dachboden ist jedoch kein gewöhnlicher Dachboden, er ist gleichzeitig Lager, Archiv, Museum und Inspirationsquelle. Wenn man die Gittertür neben der Loretta öffnet offenbart sich noch eine Treppe. Wenn man diese Treppe hoch geht kommt man an eine Kreuzung. Zwei Türen, eine links, die andere rechts. Und jetzt? Rein ins staubige Dunkel!

Ist hier noch ein Platz frei?
Ist das Kunst oder kann das weg?

Alle Wege führen nach Rom, äh auf den Dachboden

Egal welche Abzweigung man nimmt, hinter den Türen befinden sich fast unendlich geräumige Weiten. Auf diesem abenteuerlichen Areal stapeln sich in fünf Metern Höhe auf rund 800 qm² Schätze aus den letzen 30 Jahren Hildesheimer Kultur(fabrik)geschichte. Neben den hübschen, lustigen und teilweise skurrilen Prunkstücken der Vergangenheit, findet sich auch eine Menge Sperrmüll. Um Platz für ein neues Dokumenten-Archiv zu schaffen, musste zu aller Anfang eine erlesene Auswahl für den Wertstoffhof getroffen werden. Die Zielsetzung war klar: „Tor auf, LKW auf die Rampe, voll machen!“ Drei volle Fahrstuhlladungen vom Dachboden zur Lieferrampe später, war die erste Rutsche fertig. Von drei großen Büro-Kopierern, über einen alten Sarg vom M’era Luna Festival bis hin zu verblassten Kunstblumen, Schuhen und sonstiger Deko, befanden sich die unterschiedlichsten Dinge auf ihrem letzten Weg.

Alle Jahre wieder?

Die oberste Etage der KUFA ist jetzt von 1,8 Tonnen Altlast befreit worden. Dies war aber nur der erste Streich. Hausmeister Dirk befürchtet mit einem Augenzwinkern: „Die Hoffnung auf Ordnung ist leider gering. Wir bekommen immer wieder neue Sachen geschenkt.” Dabei wartet schon die nächste Ladung ehemaliger Schmuckstücke auf ihre letzte Reise.

Text und Fotos: Christopher Grützner